Heute ist internationaler Tag gegen Rassismus. Rassismus in unserer Gesellschaft aktiv entgegenzutreten heißt, sich mit Betroffenen zu sozialisieren, ihnen zuhören und sich selbst weiterzubilden, denn häufig tragen wir unterbewusst eben doch noch Rassismen in uns.
Das spielt übrigens auch eine Rolle, wenn es um künstliche Intelligenz (KI) geht: Auch Algorithmen können Rassismen reproduzieren und darum bestimmte Gruppen gezielt diskriminieren. Es kommt eben auf die Datensätze an, mit denen die Programme gefüttert werden. Entsprechend ist ein Problem, dass im Bereich der KI die meisten angestellten Expert:innen immer noch weiß sind. Nur etwa 4% der Belegschaft bei Facebook und Microsoft und nur 2,5% der Belegschaft bei Google sind Personen of Color (PoC) bzw. Schwarz. Das kann nicht nur ein mangelndes Verständnis für die Reproduktion von Rassismen zur Folge haben, sondern auch zu einer Unterfinanzierung bestimmter Forschungsfelder und einem Mangel an spezifischen Daten und Informationen führen, die in die Algorithmen eingespeist werden.
Deutlich wird das zum Beispiel mit Blick auf den digitalen Gesundheitsbereich: Wenn die Bilder zum Trainieren eines Algorithmus, der Hautkrebs erkennen soll, nur weiße Haut zeigen, wird Hautkrebs auf schwarzer Haut seltener oder gar nicht erkannt. KI-Systeme begünstigen zudem Gruppen, über die aussagekräftigere Daten verfügbar sind; andere Gruppen können entsprechend durch einen „algorithmic bias“ erneut diskriminiert werden. Dabei handelt es sich nicht selten um einen Mangel an Rohdaten zu PoCs oder Schwarzen Personen (aber auch Frauen und LGBTQ+).
Entsprechend wichtig ist also: Die Tech-Branche muss diverser werden, es braucht diverse und auf verschiedene Gruppen zugeschnittene Datengrundlagen. Eigene, auch unterbewusste Rassismen müssen im digitalen Bereich genauso hinterfragt werden, wie es im Alltag geschehen sollte.