Deutschland steigt aus der Atomkraft aus – Atomausstieg nach über 10 Jahren vollzogen
„Am 15. April steigt Deutschland aus der Atomkraft aus – und damit endgültig ins Zeitalter sicherer und bezahlbarer erneuerbarer Energien ein.“, betonen die Grünen Abgeordneten Seimer und Bacherle aus dem Landkreis Böblingen. 12 Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima steigt Deutschland aus der Atomkraft aus. Bereits die rot-grüne Bundesregierung beschloss im Jahr 2002 den Atomausstieg. Später brach die Bundesregierung unter Merkel mit diesem Beschluss und fasste ihn nach Fukushima neu. Die Ampel-Koalition hatte jüngst angesichts der Energiekrise den Streckbetrieb für drei Kraftwerke in Deutschland bis zum 15. April 2023 beschlossen, darunter auch Neckarwestheim in Baden-Württemberg.
„Unsere Partei hat sich jahrzehntelang für den Atomausstieg stark gemacht. Dass dieser nun vollzogen wird, zeigt: Es lohnt sich, sich einzubringen und dranzubleiben. Durch diesen Schritt schützen wir das Klima, wir sichern die Energieversorgung und wir machen uns unabhängig von Autokraten wie Putin“, sagt Peter Seimer, Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Leonberg – Herrenberg.
Die Region profitiert damit nicht nur von der günstigen Energie, die standortnah produziert wird. Auch lässt sich mit der Energieerzeugung Geld verdienen und jeder und jede Interessierte kann daran teilhaben.
Um das umzusetzen, sind wesentliche Erleichterungen für Bürgerenergiegesellschaften vorgesehen, die vor Ort gemeinsam in die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien investieren wollen. Kleine Photovoltaik-Anlagen bis zur Größe eines Scheunendaches sind zudem für die Einnahmen und Ausgaben aus dem Betrieb ihrer Anlage von der Einkommenssteuer befreit. Und das unabhängig davon, wie der Strom verwendet wird, also ob man ihn selbst nutzen oder einspeisen will. Davon profitieren vor allem private Haushalte. Bacherle hebt aber auch die wirtschaftliche Stärke der Region hervor: „Mit dem Solarmodul-Hersteller Axitech und einem der größten Solarmodul-Vertriebe Krannich haben wir Akteure im Kreis, die schon lange den Ausbau von Solarenergie unterstützen. Auch sie können davon profitieren, dass wir konsequent auf Erneuerbare setzen.“
Seimer fügt hinzu: „Die öffentlichen Kosten der Atomenergie, darunter Zwischenlagerung und Rückbau, beliefen sich im Bundeshaushalt 2022 auf rund 1,8 Milliarden Euro. Wir sparen dadurch erheblich ein. Außerdem ist der weltweite Markt für Atomkraftwerke rückläufig. Laut World Nuclear Industry Status Report betrug der Anteil von Atomkraft an der weltweiten Bruttostromerzeugung 1996 noch 17,5 Prozent; 2021 waren es nur noch 9,8 Prozent. Das zeigt: Atomkraft ist teuer und nicht nachhaltig. Diese Form der Energiegewinnung ist schlichtweg risikoreich und nicht zukunftssicher ist.“