Heute diskutierte der Deutsche Bundestag in Erster Lesung den Entwurf eines wegweisenden Gesetzes zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts. Tobias B. Bacherle, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen aus Böblingen, betont die Bedeutung dieses Schrittes und hebt hervor, dass Deutschland als Einwanderungsland durch ein zeitgemäßes Staatsangehörigkeitsrecht den Realitäten des Zusammenlebens gerecht wird.
“Deutschland ist ein Einwanderungsland. Dem tragen wir durch ein modernes Staatsangehörigkeitsrecht Rechnung. Wir erkennen damit endlich die Lebensrealitäten in unserem Land an und senden sehr vielen Menschen die Botschaft, dass wir ihre Lebensleistung würdigen”, erklärt Bacherle.
Der Abgeordnete verweist darauf, dass Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland haben, einen Anspruch auf Teilhabe haben. “Sie haben ein Recht, mitzubestimmen”, so Bacherle. Dies trage nicht nur zur Behebung eines wachsenden Demokratiedefizits bei, sondern sei auch ein Beitrag zur Förderung einer inklusiven Gesellschaft. Zudem betont er die Bedeutung einer einladenden Einbürgerungspolitik für einwandernde Arbeitskräfte als entscheidenden Faktor bei der Wahl des Ziellands.
Ein zentraler Punkt des Gesetzentwurfes ist die Verkürzung der Einbürgerungsfristen. Aktuell beträgt die Einbürgerungsfrist in Deutschland im EU-Vergleich acht Jahre, während sie in Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden nur fünf Jahre und in Kanada sogar nur drei Jahre beträgt. “Endlich werden wir auch die Lebensleistung der sogenannten Gastarbeiter-Generation würdigen, indem wir ihre Einbürgerung erleichtern. Und wir ermöglichen auch die Einbürgerung für alle unter Hinnahme der Mehrstaatigkeit”, so Tobias B. Bacherle abschließend.
Die Debatte im Bundestag markiere einen bedeutenden Schritt in Richtung einer zeitgemäßen Einbürgerungspolitik, die die Vielfalt und den Beitrag der in Deutschland lebenden Menschen würdigt.