Bündnisgrüne Abgeordnete gegen die geplante Schließung der Herrenberger Bereitschaftspraxis

Die geplante Schließung der Bereitschaftspraxis durch die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg in Herrenberg stößt bei den Bündnisgrünen Abgeordneten Tobias B. Bacherle MdB und Peter Seimer MdL, sowie der Kreistagsfraktion der Bündnisgrünen auf deutlichen Widerstand.

„Die Herrenberger Bereitschaftspraxis ist für viele Menschen in der Region unverzichtbar – insbesondere für jene, die außerhalb der üblichen Sprechzeiten medizinische Hilfe benötigen. Eine Schließung würde eine erhebliche Lücke in der ambulanten Versorgung reißen und vor allem ältere Menschen und weitere Gruppen stark treffen, die auf Unterstützung vor Ort angewiesen sind“, erklärt der Böblinger Bundestagsabgeordnete Tobias Bacherle. „Angesichts der ohnehin angespannten Lage im Gesundheitssektor und der Umstrukturierungspläne für das Herrenberger Krankenhaus wäre diese Entscheidung ein fatales Signal.“

Die Bündnisgrünen Abgeordneten fordern die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) auf, die Planungen zur Schließung kritisch zu überdenken und die regionale Versorgung sicherzustellen. „Wir müssen dringend sicherstellen, dass Alternativen geschaffen werden, bevor bestehende Strukturen abgebaut werden“, betont der Landtagsabgeordnete Peter Seimer. „Die Bürgerinnen und Bürger der Region dürfen nicht gezwungen sein, für die ärztliche Versorgung weite Wege in Kauf zu nehmen.“

„Eine Schwächung des Bereitschaftsdienstes führt unweigerlich zu einer zusätzlichen Belastung der Notaufnahmen in umliegenden Kliniken. Das darf nicht geschehen“, ergänzt der Bundestagsabgeordnete Bacherle. „Es ist dringend erforderlich, dass die KVBW die ärztliche Versorgung zukunftssicher macht und qualitative Bündelung ist auch sinnvoll. Aber die Bedürfnisse der Menschen in den ländlichen Gebieten dürfen dabei nicht übergangen werden. Übereilte Schnellschüsse wären fatal.“

Abschließend appellieren die Bündnisgrünen Abgeordneten an die KVBW, frühzeitig mit allen politischen und medizinischen Akteuren zusammenzuarbeiten, um tragfähige Lösungen zu entwickeln. „Eine starke, flächendeckende medizinische Versorgung darf weiterhin nicht zur Debatte stehen. Wir haben mit der Medizinkonzeption 2030, alles gegeben, um die bestmögliche Versorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger vor Ort in unserem Landkreis Böblingen zu schaffen. Wenn die Bereitschaftspraxis in Herrenberg bereits im April 2025 schließt, dann verlieren wir für die verbleibende Zeit des Standorts Herrenberg zusätzlich die versprochene wichtige Versorgung“, so Roland Mundle, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag.